Teams sind dann stark, wenn ihre Mitglieder nicht nur zusammenarbeiten, sondern sich auch zugehörig fühlen. Dieses Gefühl der Zugehörigkeit ist jedoch kein Selbstläufer – es muss bewusst gefördert werden. Die Basis dafür bilden Wertschätzung, Vertrauen und das Gefühl, Teil eines Ganzen zu sein. Aber wie schafft man das in einer dynamischen Arbeitswelt? Hier einige Ansätze, die helfen, Teams zu verbinden und zu stärken.

Zugehörigkeit entsteht durch Anerkennung
Jeder Mensch möchte gesehen und gehört werden. Fühlt sich ein Teammitglied in seinen Stärken und Beiträgen anerkannt, steigt nicht nur das individuelle Wohlbefinden, sondern auch die Motivation. Wertschätzung ist dabei nicht nur ein nettes Extra, sondern ein entscheidender Erfolgsfaktor für produktive Zusammenarbeit.
Vertrauen als Fundament
Vertrauen ist die Grundlage jeder erfolgreichen Zusammenarbeit. Ohne Vertrauen gibt es keine Offenheit, und ohne Offenheit fehlt die Basis für konstruktive Diskussionen und Innovationen. Führungskräfte spielen eine zentrale Rolle dabei, ein vertrauensvolles Umfeld zu schaffen, in dem Teams sich sicher fühlen und ihre Ideen einbringen können.
Das Wir-Gefühl stärken
Ein starkes Team entsteht, wenn sich die Mitglieder als Teil eines größeren Ganzen begreifen. Gemeinsame Ziele, Rituale und eine offene Kommunikation tragen dazu bei, dieses Wir-Gefühl zu stärken. Es ist Aufgabe der Führung, Gelegenheiten zu schaffen, in denen das Team gemeinsam wachsen kann.
Offene Kommunikation fördern
Kommunikation ist der Schlüssel zu einem funktionierenden Team. Doch es geht nicht nur darum, Informationen auszutauschen. Wirklich erfolgreiche Teams zeichnen sich durch eine Kultur aus, in der auch schwierige Themen angesprochen werden können – und zwar ohne Angst vor negativen Konsequenzen. Das erfordert Mut und ein Klima, in dem jede Meinung zählt.
Vielfalt nutzen
Zugehörigkeit bedeutet nicht, dass alle gleich sein müssen. Im Gegenteil: Die Vielfalt an Perspektiven, Hintergründen und Kompetenzen ist eine große Bereicherung für Teams. Entscheidend ist, dass Unterschiede wertgeschätzt werden und sich alle Mitglieder eingebunden fühlen.
Fazit:
Zugehörigkeit fördern zahlt sich aus
Ein starkes Team basiert nicht nur auf Fachkompetenz, sondern vor allem auf einem Gefühl der Zusammengehörigkeit. Wer als Führungskraft Wertschätzung und Vertrauen in den Fokus rückt und eine offene, respektvolle Kommunikation fördert, legt den Grundstein für nachhaltigen Erfolg. Denn Zugehörigkeit ist mehr als ein Gefühl – sie ist der Motor für starke Teams.
Als zusätzliches Extra zum tiefer Tauchen in Methoden und Tools für Teambuildings ...
Team Retro als Methode für stärkere Teams
Eine Methode, die ich in meiner Arbeit mit Teams gerne einsetze, ist die Team-Retrospektive. Diese Methode dient dazu, die Zusammenarbeit und Prozesse im Team zu evaluieren und gemeinsam Wege zur Verbesserung zu finden. Es geht darum, aus der Vergangenheit zu lernen, die Gegenwart zu reflektieren und die Zukunft aktiv zu gestalten.
Was ist eine Team-Retro?
Eine Retrospektive ist ein strukturierter Workshop, bei dem das Team zurückblickt und Fragen wie diese beantwortet:
Was haben wir gut gemacht?
Wo können wir uns verbessern?
Welche Stärken zeichnen uns aus, und wie können wir sie noch besser nutzen?
Ziel ist es, Herausforderungen offen zu benennen, Ursachen zu verstehen und konkrete Schritte zur Optimierung zu entwickeln. Dabei steht die kontinuierliche Weiterentwicklung des Teams im Fokus.

Wie leite ich eine Team-Retro an?
Einleitung und Warming-Up:
Es wird eine positive und wertschätzende Atmosphäre geschaffen, die durch positive Formulierungen der Moderation unterstützt wird. Es soll gleich zu Beginn der Blick auf die „Sonnenseite“ geschärft und dafür werden Vereinbarungen wie, wir suchen nach Lösungen statt Schuldzuweisungen, wir gehen davon aus, dass jeder in seinem Rahmen sein Bestes geben wird, wir sprechen in Ich-Botschaften, wir schätzen unsere Vielfalt und unsere Unterschiedlichkeit, ausgesprochen. Hier rate ich dazu diese Vereinbarungen gemeinsam zu erarbeiten und zu visualisieren.
Reflexion und Sammlung positiver Aspekte:
Das Team wird angeleitet, sich auf positive Erfahrungen und Stärken zu konzentrieren. Jeder Teilnehmer reflektiert individuell über Fragen wie: Was schätzen wir an unserem Team, unserem Angebot, unseren Produkten und Dienstleistungen, unserer Organisation? Die Antworten werden zunächst individuell notiert und dann in kleinen Gruppen geteilt. Ich leite hier sehr gerne nach dem „Think-Pair-Share-Prinzip“ an: Jede*r schreibt seine/ihre Antworten alleine in der Stille auf, danach tauschen sich zwei aus, dann vier und schließlich wird alles im Plenum auf einem Board oder Pinnwand visualisiert.
Visualisierung:
Die gesammelten positiven Aspekte werden im Plenum erörtert und auf einem Board oder einer Pinnwand visualisiert. Dies ermöglicht es dem gesamten Team, die positiven Perspektiven und Stärken sichtbar machen.
Reflexion ohne Zerreden:
Nachdem die positiven Aspekte gesammelt und visualisiert wurden, lässt man diese im Team wirken.
Problembereiche identifizieren:
Nachdem die positiven Aspekte gewürdigt wurden, richten wir den Blick auf Herausforderungen. Dabei geht es darum, gemeinsam Lösungen zu finden.
Maßnahmen planen:
Am Ende entwickeln wir konkrete, umsetzbare Ideen, die das Team voranbringen. Jede*r im Team bringt Vorschläge ein, sodass ein gemeinsamer Aktionsplan entsteht.

Warum funktioniert die Team-Retro?
Die Team-Retro schafft nicht nur Raum für Reflexion, sondern auch für Wertschätzung und Kreativität. Durch die Kombination aus positiver Bestärkung und konstruktiver Problemlösung wird das Vertrauen im Team gestärkt und die Zusammenarbeit langfristig verbessert.
Die Methode zeigt, wie wichtig es ist, gemeinsam innezuhalten, zu reflektieren und die nächsten Schritte bewusst zu gestalten. Sie ist ein kraftvolles Werkzeug, um Teams auf ihrem Weg zu mehr Zusammenhalt und Erfolg zu begleiten.
Silvia Faulhammer, Jänner 2025
Ich freue mich auf Feedback.
Wie macht ihr die Stärken euer Teams sichtbar?
Ich freue mich auf eure Rückmeldungen, eure Erfahrungen und über einen Austausch!
Mag. a (FH) Silvia Helga Faulhammer, MSc.,
desenz Agentur für Kommunikationsberatung
Josef-Schwer-Gasse 13 . 5020 Salzburg
Mobile Phone: +43 664 85 3 90 11
E-Mail: silvia.faulhammer@desenz.at
Quelle und Literaturempfehlung:
Hofert, Svenja (2021): Agiler führen: Einfache Maßnahmen für bessere Teamarbeit, mehr
Leistung und höhere Kreativität. Wiesbaden: Springer Gabler
Hofert, Svenja & Visbal, Thorsten (2021): Teams & Teamentwicklung: Wie Teams funktionieren und wann sie effektiv arbeiten. München: Vahlen
Thonet, Claudia (2022): Agile Meetings und Workshops. Das Arbeitsbuch für Kick-offs, Team Setups, All Hands, Plannings, Reviews, Retros, Lean Cafés Barcamps und mehr. München: Verlag Franz Vahlen.
Die Autorin
MAG.a (FH) SILVIA FAULHAMMER, MSc.
Kommunikation, Training, Beratung & Coaching
Gegenseitiges Verstehen ist der Wunsch jeglicher Kommunikation, davon ist Silvia Faulhammer überzeugt – und widmet sich in ihren Trainings den zwischenmenschlichen Kommunikationsprozessen. Als großer „Fan“ von Zwischentönen, auch den leisen, begleitet sie die Entwicklung eines Sensoriums für Kommunikationsbotschaften. Sie agiert dabei als Kommunikationstrainerin von Führungskräften, unterstützt die Entwicklung von Selbstmanagement und Führungsprozessen, setzt Körpersprache ein, um Wirken ohne Worte möglich zu machen und berät bei der Optimierung der Führung und Bildung von Teams.
Neben ihrer langjährigen, umfangreichen Kommunikationsexpertise zeichnet sie als Kommunikationsberaterin, ihr in mehr als drei Jahrzehnten angeeignetes Fachwissen und ihre Kenntnisse in PR im High-End-Segment, in der gehobenen Hotellerie und Tourismus, Strategie und Konzeption, der Leitung und Führung von Teams aus. Ebenso ihre Fähigkeit, diese Erfahrungen didaktisch und methodisch sowie systematisch einzusetzen.
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