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Verbundenheit – und warum sie bei uns selbst beginnt

Wir alle suchen Zugehörigkeit. Wir wünschen uns Nähe. Es ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis: Teil von Gemeinschaften zu sein, uns auszutauschen, gesehen zu werden, dazuzugehören, einander zu unterstützen. Doch eine zentrale Wahrheit ist oft unbequem: Wer verbunden sein will, muss zuerst mit sich selbst verbunden sein.


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Verbundenheit entsteht nicht einfach dadurch, dass wir mit vielen Menschen in Kontakt sind. Sie beginnt an einem viel stilleren Ort – und zwar in uns selbst. Wer mit sich im Reinen ist, weiß, was guttut und was nicht, kennt seine Grenzen, seine Bedürfnisse und Werte. Erst dann können wir anderen wirklich begegnen, ohne uns zu verlieren.

Denn Nähe, die trägt, braucht Selbstverbundenheit als Fundament.


Verletzlichkeit macht echt


Viele glauben, Verbindung entstehe durch Stärke, Perfektion, Unterhaltung oder gute Laune. Doch das Gegenteil ist wahr: Wir fühlen uns einander am nächsten, wenn wir ehrlich und echt sind. Wenn wir Freude teilen – und auch Schmerz. Wenn wir uns trauen, unperfekt zu sein.


Verletzlichkeit öffnet Räume, in denen Begegnung echt wird. Wer sich zeigt, so wie er ist, lädt auch andere ein, dasselbe zu tun. Und genau das schafft Vertrauen.


Freude zulassen


Klingt einfach, ist es aber nicht: Freude zuzulassen, fällt sehr vielen schwerer als Trauer. Kaum etwas macht uns so verletzlich, wie uns wirklich glücklich zu fühlen. Denn mit der Freude kommt oft die Angst, sie wieder zu verlieren.


Freude ist keine flüchtige Emotion, sie ist eine Haltung, die wir üben können. Sie zeigt sich in kleinen Momenten: beim Lachen mit Freunden, im Waldspaziergang, beim Sonnenaufgang, bei Musik, die uns tief berührt. Wer solche Augenblicke bewusst wahrnimmt, stärkt seine innere Verbindung und wird offener für andere.


Dankbarkeit verbindet


Ein einfaches, aber kraftvolles Ritual: abends drei Dinge notieren, für die du dankbar bist. Menschen, Begegnungen, Erlebnisse, kleine Glücksmomente. Dankbarkeit verändert unseren Blick. Sie holt uns ins Jetzt und verbindet uns mit dem, was wirklich zählt.


Besonders schön ist es, Dankbarkeit zu teilen. Schreib einem Menschen, der dir etwas Gutes getan hat, einen Brief oder such ihn persönlich auf, um dich zu bedanken. Diese Geste berührt, vertieft Beziehungen und stärkt zugleich deine eigene positive Haltung.


Dankbarkeit erinnert uns daran, wie viel Gutes bereits da ist. Und genau daraus wächst sie: Verbundenheit mit uns selbst und mit anderen.


Echte Zugehörigkeit


Verbundenheit heißt nicht, überall dazuzugehören.

Es heißt, du selbst zu sein – auch dann, wenn du anders bist.

Nur wer sich selbst annimmt, kann anderen wirklich auf Augenhöhe begegnen.

Unser Gefühl von Zugehörigkeit wächst genau so weit, wie wir uns selbst akzeptieren.


Am Ende ist es schlicht – und zugleich kraftvoll:

Wirkliche Verbundenheit entsteht dann, wenn wir uns trauen, unperfekt zu sein.

Wenn wir uns erlauben, mit all unseren Macken, Zweifeln und Eigenheiten sichtbar zu werden – uns selbst gegenüber und den Menschen um uns herum.


So entsteht Nähe, die trägt.

So wird Zugehörigkeit echt.


Und genau deshalb gilt:

Wer verbunden sein will,

muss zuerst mit sich selbst verbunden sein.



Zum Weiterlesen:

Ronja von Wurmb-Seibel: „Zusammen – Wie wir wieder miteinander statt gegeneinander leben“ (Goldmann Verlag). Ein inspirierendes Buch darüber, wie echte Verbindung in einer lauten Welt gelingt.


______________________________________ QUICK TIPPS:



1. Beginne bei dir selbst.

Echte Verbindung entsteht, wenn du dich mit dir selbst wohlfühlst – und zwar mit allem, was dich ausmacht. Nimm dir daher regelmäßig Zeit, um dich selbst zu spüren: Was brauchst du gerade?

Was tut dir gut?


2. Erlaube dir Freude.

Freude zeigt unsere Verletzlichkeit – und genau das macht Nähe möglich.


3. Übe Dankbarkeit.

Notiere jeden Abend drei Dinge, für die du dankbar bist. Das verändert deinen Blick aufs Leben.


4. Führe eine Freude-Liste.

Sammle Menschen, Orte, Bücher, Musik oder Gerichte, die dich nähren und glücklich machen.


5. Sag Danke.

Schreibe einem Menschen einen Dankesbrief oder besuche ihn, um dich zu bedanken. Diese kleine Geste stärkt eure Beziehung – und macht dich selbst glücklicher.


6. Kultiviere Selbstakzeptanz.

Zugehörigkeit wächst nur so weit, wie du dich selbst annehmen kannst.


7. Zeig dich – unperfekt.

Verletzlichkeit ist kein Makel, sondern Mut in Aktion. Nähe entsteht, wenn du dich zeigst.




Liebe Grüße,

herzlichst,

Silvia



Mag. a (FH) Silvia Helga Faulhammer, MSc.

desenz Agentur für Kommunikationsberatung

Josef-Schwer-Gasse 13 . 5020 Salzburg

Mobile Phone: +43 664 85 3 90 11




Quellen & Leseempfehlungen:


Von Wurmb-Seibel, Ronja (2024): ZUSAMMEN. Warum wir für ein gutes Leben Verbündete brauchen - und wie wir sie finden. München: Kösel-Verlag.



 
 
 

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