Stille finden in der lautesten Zeit: Ein Appell an uns selbst
- silviafaulhammer
- vor 4 Tagen
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Die Adventszeit wird „die stillste Zeit im Jahr“ genannt.
Doch wenn wir ehrlich sind, fühlt sie sich für viele von uns ganz anders an: laut, schnell, voll – und oft chaotisch. Zwischen End-of-year-Deadlines, Weihnachtsfeiern, Familienlogistik, Erwartungen (den eigenen und denen anderer), bleibt von der viel zitierten „Besinnlichkeit“ wenig übrig.

Und trotzdem spüren wir dieses heimliche Bedürfnis nach Stille.
Nach Momenten der Ruhe und Klarheit. Nach einem kleinen Reset, bevor das Jahr endet.
Vielleicht ist genau das der eigentliche Sinn dieser Zeit: Innehalten, nach innen lauschen und bewusst gestalten.
Stille passiert nicht.
Wir müssen sie wählen.
Wir warten oft darauf, dass es „endlich ruhiger wird“.
Aber das Leben wird selten von selbst leiser. Weder im Dezember noch im restlichen Jahr.
Was sich immer verändern kann: Unsere Entscheidung, Raum zu schaffen. Für uns. Für Reflexion. Für Stille.
Denn Stille bedeutet:
kurz nicht zu funktionieren, sondern zu fühlen
Erwartungen auf Pause zu stellen
innere Prioritäten lauter werden zu lassen
sich selbst wieder zu hören
Das braucht Mut. Und Selbstkontakt.
Innehalten als Selbstführung
Das Jahresende lädt uns ein, bewusst kurz stehenzubleiben.
Nicht, nur um Bilanz zu ziehen, sondern um wahrzunehmen:
Was hat mich gestärkt?
Wo bin ich über meine Grenzen gegangen?
Was möchte ich nicht mit ins neue Jahr schleppen?
Und was darf wachsen, wenn ich Platz mache?
Dieses Innehalten ist Selbstführung. Und gerade für Menschen, die viel geben, gestalten, tragen und führen, sind diese Moment des Innehaltens unbezahlbar.
Von Innen nach Außen:
Selbstbewusst ins neue Jahr
Selbstbewusstsein entsteht aus Reflexion. Dem ehrlichen Blick auf das, was war – und auf das, was kommen darf.
Wenn wir uns erlauben, leiser zu werden, taucht oft das auf, was wir während des Jahres überhört haben:
ein Wunsch
ein klares Nein
ein richtig wichtiges Ja
ein Bedürfnis nach Veränderung
oder einfach eine tiefe Erschöpfung, die gesehen werden will
Stille ist ein Resonanzraum.
Darin hören wir, wer wir sein wollen und was wir loslassen dürfen.
SILVIA-COACHING-IMPULSE
für die „lauteste, stillste“ Zeit im Jahr
1. Erlaube dir Mikro-Stille
3 Minuten. Atem spüren. Handy weglegen. Augen schließen.
Es reicht völlig.
2. Frag dich: „Was brauche ich – wirklich?“
Nicht, was du tun solltest, weil "man" das macht. Sondern, was brauchst du.
Nur du.
3. Reduziere Erwartungen, nicht Verbindungen
Stille heißt nicht Rückzug aus Beziehungen.
Stille heißt: bewusster, echter, klarer miteinander.
4. Wähle ein Wort für deinen Dezember
Fokus, Ruhe, Mut, Nein, Leichtigkeit, Klarheit.
Ein Wort kann (d)ein Anker sein.
5. Lass dieses Jahr nicht einfach auslaufen – lass es ausklingen
Bewusst. Warm. Würdig.
Weil dein Jahr dich geprägt hat – und du es verdient hast, es bewusst abzuschließen.
Ein leiser Appell an uns selbst
Die „stillste Zeit“ wird nicht still, weil die Welt plötzlich ruhiger wird.
Sie wird still, wenn wir uns erlauben, langsamer zu werden.
Wenn wir auf uns hören.
Wenn wir Stille leben.
Vielleicht braucht’s in dieser Adventszeit keine große Besinnlichkeit.
Vielleicht reicht ein Moment, der nur dir gehört.
Und genau da beginnt echte Stille.






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