top of page

Stille erlauben

Es gibt Bilder, die mehr sagen als jeder Kalender-Spruch. Dieses hier ist eines davon: Ich sitze im Central Park, Dezemberlicht, kühle Luft, Wollhaube, warme Jacke. Hinter mir: die Skyline von New York. Vor mir: Stille.


ree

Ja, Stille.

In New York.

In dieser Stadt, die eigentlich niemals leise ist und in der alles gleichzeitig blinkt, hupt, drängt, fließt. Wer schon einmal dort war, weiß: New York ist ein Energiekraftwerk – laut, bunt, vibrierend. Und genau deshalb wirkt der Central Park wie Magie. Eine Oase. Ein Ort, an dem man plötzlich durchatmen kann, weil die Geräusche weiter weg scheinen, die Gedanken tiefer sinken und die Welt für einen Moment langsamer wird.


Während ich dort saß, wurde mir bewusst:

Stille entsteht nicht, weil die Welt leise ist.

Stille entsteht, weil ich sie mir erlaube.


Die „stillste Zeit im Jahr“ – ein Mythos?


Wenn wir ehrlich sind: Die Adventszeit ist längst kein Synonym für Stille mehr.

Sie ist eher ein Sammelsurium aus:


  • Terminen

  • Punschständen

  • Weihnachtsfeiern

  • To-do-Listen

  • Geschenkekäufen

  • End-of-year-Deadlines

  • Erwartungen (den eigenen und denen anderer)


Besinnlich?

Puh. Nö. Selten.

Auch nicht in meiner Kindheit, obwohl sie damals schokoladig, glitzernd, duftend, märchenhaft und schneeweiß war. Schön – ja. Still – eher nicht.


Und trotzdem erzählen wir uns jedes Jahr dieselbe Geschichte: Jetzt wird’s ruhiger. Jetzt wird’s besinnlicher. Jetzt zünden wir Kerzen an und atmen tief durch.

Reality check: Die meisten von uns hetzen mehr denn je.


Was fehlt?

Die Erlaubnis zur Stille.

Die innere. Die echte. Die, die nichts mit Perfektion zu tun hat.


Was New York uns über Stille lehrt


New York ist die perfekte Metapher.

So wie diese Stadt nie schläft, schläft unser Leben auch nicht.

Zwischen Arbeit, Familie, Ambitionen, Erwartungen, Beziehungen und Rollen ist ständig irgendwas los.


Und dennoch:

Es gibt sie. Diese Orte, die uns resetten. Die uns zurück nach innen bringen.

Die uns zeigen: Stille ist kein Ort. Stille ist ein Zustand.


Der Central Park ist mitten im Chaos.

Vielleicht ist genau das der Grund, warum er wirkt.


Weil er uns erinnert:

Du brauchst nicht warten, bis alles ruhig wird.

Du kannst jetzt einen Moment nehmen.

Hier.

Mitten im Lärm.

Mitten im Dezember.

Mitten in deinem Alltag.



Stille erlauben – ein Mini-Coaching-Impuls


Stille ist Selbstfürsorge.

Selbstklärung.

Selbstführung.


Und vielleicht ist das die eigentliche Einladung dieser Jahreszeit:


  • Erlaube dir Stille, auch wenn es außen nicht still ist.

  • Erlaube dir Pause, ohne sie zu begründen.

  • Erlaube dir ein Reset, wann immer du eines brauchst.

  • Erlaube dir Ehrlichkeit: Wo willst du sein? Und wo nicht?


Stille ist ein Raum, den du dir schenkst.

Nicht, weil du musst. Sondern weil du merkst, dass dein Körper, dein Herz, dein Kopf sagen: Bitte kurz Pause. Bitte kurz ich.


Zum Schluss eine Frage

– für deinen Advent, für dein Jetzt:


Wo findest du deine persönliche „Central-Park-Stille“ – mitten in deinem Alltag?


  • Vielleicht ist es ein Spaziergang.

  • Vielleicht eine Tasse Tee.

  • Vielleicht ein Moment im Auto vor der Haustür.

  • Vielleicht ein Blick aus dem Fenster.

  • Vielleicht ein bewusstes Nein.


Und vielleicht reicht genau das.

Ein Atemzug.

Eine Pause.

Eine stille Minute, die du dir erlaubst.

 
 
 

Kommentare


bottom of page