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Gemeinsam statt einsam – Warum soziale Beziehungen unser Leben retten können

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr euch einsam fühlt – obwohl rundherum Menschen sind? Willkommen im Club. Einsamkeit hat viele Gesichter: Sie können sich leise anschleichen, obwohl wir einen vollen Terminkalender, zig WhatsApp-Chats und ein Netzwerk auf LinkedIn haben. Und doch: Etwas fehlt.


Fotocredit: © Anita Ledersberger Fotografie
Fotocredit: © Anita Ledersberger Fotografie

Wir Menschen sind soziale Wesen – unser Gehirn ist auf Verbindung programmiert. Schon Babys suchen automatisch den Blickkontakt zu vertrauten Gesichtern. Und auch als Erwachsene brauchen wir Nähe: Wenn es um uns herum ruhig wird, greifen wir reflexartig zum Handy. Nicht, weil wir unbedingt etwas nachlesen wollen – sondern, weil wir uns verbunden fühlen möchten. Weil wir Reaktion brauchen. Aufmerksamkeit. Ein Lebenszeichen. Ein Gegenüber. Wir alle brauchen jemanden, der sagt: „Ich seh dich. Ich hör dich. Ich bin da.“


Einsamkeit macht krank – im wahrsten Sinne des Wortes


Die Forschung ist klar und deutlich. Einsamkeit ist kein Gefühl, das wir „weglächeln“ sollten – sie kann uns ernsthaft krank machen. Studien zeigen: Wer dauerhaft einsam ist, hat ein höheres Risiko für Depressionen, Schlafstörungen, Herzerkrankungen – und stirbt früher. Kein Scherz.


In einer groß angelegten Meta-Analyse (Holt-Lunstad et al., 2010) zeigte sich, dass Menschen mit guten sozialen Beziehungen eine 50 % höhere Überlebenswahrscheinlichkeit haben. Ja, fünfzig Prozent! Einsamkeit ist nicht nur traurig – sie ist tödlich.


Noch aktueller: Eine Analyse von 90 Studien mit über 2 Millionen Menschen (Wang et al., 2023) bestätigt, dass soziale Isolation und Einsamkeit die Sterblichkeit bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und anderen Ursachen signifikant erhöht.


„Einsamkeit tötet – soziale Verbundenheit schützt.“ – Paul Plener, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Wien

Beziehung ist die beste Medizin


Die gute Nachricht: Wir können etwas dagegen tun. Und nein, es braucht dafür keine 100 neue Kontakte auf Social Media. Oft reicht eine echte Verbindung. Ein Mensch, der wirklich da ist.


Verlässliche Beziehungen sind der beste Puffer gegen Stress. Sie helfen uns, Krisen zu bewältigen, geben Sinn und Halt. Wer mit jemandem lachen, weinen oder einfach schweigen kann, fühlt sich weniger allein – auch wenn's im Leben gerade holpert ist.


Weniger scrollen, mehr begegnen


So paradox es klingt: Je vernetzter wir digital sind, desto mehr müssen wir analog investieren. In echten Gesprächen. Bei spontanen Besuchen. In „Magst du kurz an einem Kaffee vorbeikommen?“

Denn zwischenmenschliche Wärme kommt nicht über Emojis – sondern über Nähe, Interesse und Präsenz.


Fazit: Beziehung ist Leben – wortwörtlich


Vergesst Superfoods und Biohacking – wenn ihr wirklich etwas für eure Gesundheit tun wollt: Pflegt eure Beziehungen. Sucht euch Menschen, die euch guttun. Und seid selbst so jemand für andere.


„Du brauchst kein großes Netzwerk. Du brauchst ein echtes.“

Fotocredit: © Anita Ledersberger Fotografie
Fotocredit: © Anita Ledersberger Fotografie
 

7 kleine Dinge mit großer Wirkung – So stärkst du deine Beziehungen


1. Melde dich einfach mal. Ohne Grund. Einfach so.

2. Frag nach dem Wie geht's dir wirklich? Und hör zu.

3. Schick eine Sprachnachricht statt eines Emojis. Stimme verbindet.

4. Organisator eines Mini-Treffens. Walk & Talk, Kaffee, Spontanbesuch – Hauptsache analog.

5. Sei ehrlich. Zeig dich, auch mit Ecken und Kanten. Das schafft Nähe.

6. Lass die Menschen wissen, dass sie wichtig sind. Sag's laut.

7. Erinnere dich: Eine gute Beziehung ist kein Luxus – sie ist Lebenselixier.


 

Über eure Fragen, Anregungen und Gedanken dazu freue ich mich sehr in den Kommentaren und natürlich gerne direkt via Email.


Herzlichst,

Eure Silvia Faulhammer


Kontakt:

Mag. (FH) Silvia Faulhammer, MSc.



Quellen dieses Artikels:


Staying sane in a smart world; Meta-Meta-Meta-Analyse; Paul Plener, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Wien


 
 
 

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